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Fachkräftemangel verschärft sich

Durch den Mangel werden Fachkräfte bei den Unternehmen immer begehrter. Mitte 2019 waren laut IW-Pressemitteilung 79 Prozent der offenen Stellen in Deutschland in Engpassberufen ausgeschrieben. „Das ist natürlich auch ein Problem für die Zeitarbeitsbranche, die gerade im Fachkräftebereich nun zunehmend unter Rekrutierungsdruck gerät – und das, obwohl gerade über die Zeitarbeit Beschäftigte sogar eine doppelte Chance der Eingliederung in den Arbeitsmarkt haben“, erklärt Marcel Speker, Leiter iGZ-Fachbereich Kommunikation.

Die Quote von 79 Prozent, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, zeigt, dass Unternehmen immer häufiger Mitarbeiter suchen, die einen Engpassberuf gelernt haben.

Dieses Sprungbrett auf den Arbeitsmarkt biete nicht nur die Chance, als Fachkraft eine flexible und abwechslungsreiche Tätigkeit zu finden, sondern eröffne auch zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten bis hin zur Übernahme in das Stammpersonal des Kundenunternehmens, erinnerte er an aktuelle Übernahmequoten von bis zu 35 Prozent.

Engpassberufe

Diese Quote von 79 Prozent, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, zeige, dass Unternehmen immer häufiger Mitarbeiter suchen, die einen Engpassberuf gelernt haben. Der Arbeitsmarkt entwickele sich zunehmend zu einem Bewerbermarkt, auf dem sich die Fachkräfte ihren Arbeitgeber aussuchen können. Früher war das anders: 2010 betrug die sogenannte Engpassquote deutschlandweit noch 25 Prozent. Fünf Jahre später waren es bereits 48 Prozent.

Zunehmende Nachfrage

Besonders deutlich spüren Baden-Württemberg und Bayern diese Entwicklung. Die Region um Schwäbisch Hall/Tauberbischofsheim verzeichne, so das IW, mit einer Engpassquote von 93 Prozent den höchsten Wert. Im Osten des Landes war die Lage über viele Jahre hinweg entspannter, doch auch hier werde der Fachkräftemangel zunehmend zu einem Problem. Die geringsten Engpässe weise unterdessen die Hauptstadt auf: Im Berliner Süden betrage die Engpassquote lediglich 35 Prozent. Doch nicht nur regional gebe es laut Institut große Unterschiede, sondern auch nach Berufen: Bei Spezialisten in Gesundheitsberufen, zu denen etwa Fachkrankenpfleger und Physiotherapeuten gehören, liegt die Engpassquote in 152 von 156 untersuchten Regionen bei über 90 Prozent. Sucht ein Unternehmen hingegen Bürokaufleute, wird es in der Regel schnell fündig: Die Engpassquote liegt in den meisten Regionen unter 30 Prozent.

Attraktive Arbeitgebermarke

Um trotzdem Fachkräfte für das eigene Unternehmen gewinnen zu können, müssen Betriebe eine attraktive Arbeitgebermarke aufbauen. Wer seine Stärken und Schwächen kenne, könne das Arbeitsklima verbessern und glaubwürdiger auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Eine passgenaue Ansprache verschiedener Zielgruppen sei besonders wichtig. „Einer Pflegekraft ist es wichtig, an der Schichtplanung beteiligt zu sein. Für einen Softwareentwickler hingegen spielt das keine Rolle. Er möchte eher Arbeitszeit- und Ort variieren“, erläutert Studienautor Alexander Burstedde. Auch der Blick auf den überregionalen Arbeitsmarkt könne sich lohnen, denn in vielen Berufen liegen nur regionale Engpässe vor. (WLI)

Quelle. IGZ